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Gemeinderatssitzung vom 3. Dezember 2012: Weihnachtsrede

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Klein, liebe Ratskolleginnen und -kollegen, meine Damen und Herren von der Verwaltung, werte Zuhörerinnen und Zuhörer!

"Alles hat seine Zeit", so begründeten Sie, Herr Bürgermeister Klein, in der letzten Gemeinderatssitzung - unter anderem - in sehr persönlichen Worten Ihre Mitteilung, dass Sie Mitte nächsten Jahres nicht mehr als Gemeindeoberhaupt kandidieren werden.

"Alles hat seine Zeit", das gilt nicht nur für das Amt eines Bürgermeisters sondern auch für uns achtzehn Damen und Herren am Ratstisch, im Kommunalparlament unserer Gemeinde.

Als Mandatsträger sitzen wir hier mit dem Votum und dem Vertrauen unserer Bürgerinnen und Bürger für eine bestimmte Zeit. Wir haben die Aufgabe, die Geschicke unserer Gemeinde in ihrem Sinne erfolgreich zu lenken und für ihr Wohlergehen zu sorgen, soweit es in unserem Ermessen liegt.

Bei einem  Blick auf das abgelaufene Jahr stellt sich daraus resultierend die Frage: Was haben wir als Gemeinderäte in der Zeit von Januar bis Dezember  2012 getan oder erreicht? Ist das überhaupt messbar oder welche Kriterien müssten wir erfüllt haben, um diese Frage beantworten zu können.

Eine objektive Betrachtung  meinerseits ist  zu unserer Arbeit nicht möglich, denn "mittendrin" stellt sich manches anders dar, "als außen vor"!

Was hält aber der Reilinger Bürger von "seinem Gemeinderat"?

Auch im Fokus der Öffentlichkeit kommen die Entscheidungen des Gemeinderates sehr individuell - positiv oder negativ - an. Wobei es den Einzelnen sicherlich mehr interessiert, wenn er direkt oder indirekt betroffen ist. Oft erfahren wir erst nach unseren Entscheidungen, was sie von uns halten! Was sie "lieber gehabt hätten" oder ihres Erachtens "besser gewesen wäre". Spätestens zu diesem Zeitpunkt wünschen wir uns dann, wie so oft mehr Bürgerbeteiligung im Vorfeld unserer Beratungen.Wir werden alle weiterhin vermehrt daran arbeiten müssen, die Bevölkerung in unsere Arbeit sprich Entscheidungen mit einzubeziehen.

Für unser gemeinsames Ziel:

Rahmenbedingungen zu schaffen

-    für mehr Lebensqualität
-    für eine liebens- und lebenswerte Gemeinde
-    für ein zukunftsfähiges Reilingen.

Unsere Bürgerinnen und Bürger  besitzen einen sehr großen Schatz - Lebenserfahrung, Fachkompetenz, Kreativität - und vieles mehr! Sie setzen diese Fähigkeiten dankenswerter Weise bereits in vielen kirchlichen, kulturellen und sportlichen Bereichen sowie in Ehrenämtern oder Projekten ein! Wenn es uns gelingt, diese Kompetenzen auch für unsere Ratsarbeit abzurufen, sind wir auf dem besten Weg "gemeinsam und nicht gegeneinander" für alle Generationen zu schaffen.

Ich möchte in meiner Rede nicht den großen Blick auf das Weltgeschehen oder die Wirtschaftssituation in Deutschland richten, davon werden wir täglich in den Medien unterrichtet. Die Politiker "für die großen Sachen" haben auch "ihre Zeit". Auch sie müssen sich die Nachfrage gefallen lassen, ob sie mit dieser Zeit nicht etwas besseres hätten anfangen können.

Herr Bürgermeister Klein wird in seinem Rückblick auf unsere vielen Aufgaben und Ergebnisse in Reilingen näher eingehen.

Grundlage war ja in diesem Jahr erstmals das neue Haushaltsrecht. Ob neues oder altes Haushaltsrecht, die Ausgangssituation blieb für uns die gleiche. Wir müssen uns am Machbaren oder Notwendigen orientieren, wobei der finanzielle Aspekt - nahezu - immer oberste Priorität hatte. Trotzdem müssen wir schon jetzt Ergebnisse generieren, damit wir ein Gesamtkonzept vom jüngstem bis zum ältesten Bürger möglich machen. Nur dadurch bieten wir auch ein attraktives Angebot  für den Zuzug junger Familien nach Reilingen.

Ob wir mit unseren Entscheidungen richtig lagen, dass wird die Zukunft zeigen, Garantien  für unsere kommunalpolitische Arbeit gibt es nicht.

Die Länge einer Weihnachtsrede hat auch ihre Zeit und diese sollte nicht dazu verwendet werden, den Finger zu heben oder zu klagen, was man alles hätte besser machen können! Vor Weihnachten darf man aber Wünsche äußern und besonders danke sagen.

Ich würde mir wünschen, dass wir den gemeinsamen Auftrag  - beim Ringen um kleine Details - nicht aus den Augen verlieren.

Ich würde mir wünschen, dass wir respektieren, dass jeder seine Meinung in angemessenem Umfang, ohne Spott und Zeitdruck einbringen kann. "Politik ist  kein Wunschkonzert, sondern die Kunst, das, was man selbst für richtig und wichtig erachtet, auch in die Realität umzusetzen."

Ich würde mir wünschen, dass bei aller Auseinandersetzung deutlich wird, dass wir Respekt voreinander haben, denn nur, wenn das deutlich wird, werden uns auch die Bürgerinnen und Bürger Respekt und Vertrauen zu teil werden lassen.

Das Jahr 2012 hatte "seine Zeit"! Das Jahr 2013 wird für unsere Gemeinde große Veränderungen bringen und wir werden uns den neuen Herausforderungen stellen. Ich wünsche uns für unser gemeinsames Ziel viel Erfolg.

Abschließend möchte noch einmal ihnen allen danke sagen:

-     Herrn Bürgermeister  Klein, für die vertrauensvolle Zusammenarbeit
-    den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung und dem Bauhof
-    Wir sind dankbar für ihre Unterstützung, es ist für uns nicht selbstverständlich, was sie über ihre Aufgaben hinaus noch leisten.
-    der  Vertreterin der Presse  für ihre kritische oder auch wohlwollende Berichterstattung
-    und mein Dank gilt besonders auch ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen

..und zum Schluss:

Unseren Bürgerinnen und Bürgern ein gesundes und glückliches neues Jahr. Ganz gleich, wie wir alle das Fest verbringen und wie wir es begehen: Ich wünsche uns allen  eine gute Zeit in Gemeinsamkeit mit Menschen, die uns am Herzen liegen.

Frohe Weihnachten!

Sabine Petzold – Fraktionssprecherin Freie Wähler